[Das Köpfe-Projekt] [Preise]

Das Köpfe Projekt. Marktpreise seit 2005 . Gesammelt und kategorisiert - nicht bewertet


Anlass der Erfassung: Als Käufer einer Variante möchte ich wissen, wie viel haben andere Käufer dafür bezahlt, wo bewegt sich der Preis der Variante in der letzten Zeit, was muss ich bezahlen, wenn ich eine Weile nach einem guten Preis suche.

Wie entstehen Michel-Notierungen: Ein Teil sind die Änderungsvorschläge, die die BPP-Prüfer einreichen. Nach 10-jähriger verantwortlicher Tätigkeit in der Fachgruppe Köpfe/Pieck der ArGe DDR-Spezial und mehr oder weniger fruchtbarer Zusammenarbeit innerhalb der dort wirkenden Gremien mit den BPP-Prüfern, die unsere Änderungsvorschläge meist schon vor dem Michel ablehnten und lieber ihre eigenen Preiswünsche weiterreichten, nach 10-jährigen immer wiederkehrenden Gesprächen mit Verantwortlichen im Michel (Herr Adler, Frau Baumann, Herr Kahn und anderen Mitarbeitern am Stand auf der Berliner Messe), nach intensivem Studium der Veröffentlichungen von Verantwortlichen im Michel ergibt sich für mich folgendes Bild, wie dort die Preise entstehen:

Der Michel bezieht seine Preise zum Teil aus eigenen Recherchen. Stützt sich aber auch auf Preislisten, die zugearbeitet werden. Diese stammen von vertrauenswürdigen Händlern (von denen nach Aussage Geigle's ein hoher Prozentsatz korrupt ist), von Prüfern und den ArGen.

Welche Interessenlagen hat der Handel? Eine Marke braucht einen Mindestpreis, damit der Handel mit ihr Sinn macht. Einmal teuer eingekaufte Marken dürfen im Preis nicht sinken, sie sollten am besten eine Rendite im Verkauf erzielen.

Welche Interessenlagen haben die Prüfer: Möglichst viele unterschiedliche Varianten sollten geprüft werden, viele billige Marken zu signieren bringt hohe Umsätze bei wenig Aufwand, teure Marken kosten wegen der Atteste, Bilder, Prägesiegel und dem bürokratischen Aufwand viel Zeit, können unter Umständen aber auch sehr lukrativ sein. Und zufriedene Kunden, für die der Prüfer was teures ausgräbt. Und das zu einem vertretbaren Zeitaufwand.

Welche Interessenlagen haben die ArGen? Immer bessere Erforschung des Sammelgebietes und immer weitere Aufgliederung in immer mehr Varianten, Katalogisierung der Varianten, damit sie handelbar werden. Ohne Michel-Notierung sind neue Varianten nichts wert, ein Sammelgebiet ohne Neuentdeckungen ist uninteressant, verliert an Zulauf.

Was will der Sammler: Verlässlichkeit. Eine Variante, die einmal in der Bibel der Philatelie stand, darf nicht wieder verschwinden. Wenn jemand Geld für eine teure Marke ausgegben hat, die plötzlich aus dem Michel flog, der ist sauer. Der sucht Schuldige, wird aus dem Sammelgebiet verprellt. Lässt eventuell ganz das Sammeln sein. Spaß am Hobby, Entdeckungen

Das Dilemma der Michel-Notierungen: Der Ladenhändler in einer teuren Gegend hat andere Kosten, als der Ebay- oder Delcampe-Händler, der mal eben 10 Marken hat prüfen lassen und nebenberuflich anbietet. Ebenso das Auktionshaus mit dicken Katalogen und vielen Angestellten. Allen Parteien muss der Michel-Katalog gerecht werden. Und er muss interessant sein. Wenn jedes Jahr dasselbe im Michel steht, kauft niemand mehr Kataloge. Die Absatzzahlen sinken dramatisch. Zumindest in meinem Sammelgebiet.


Mein Lösungsangebot: Von Zeit zu Zeit ermittle ich die Marktpreise meines Sammelgebietes (Köpfe I, II und Pieck mit allen Schattierungen) Dabei erfasse ich die

1) Zuschläge auf Auktionen (dort immer mit Nennung des Auktionshauses, weil die Preise ohne Kosten dargestellt werden und man so sieht, dass es nicht Ebay oder Delcampe ist).

2) Verkaufspreise auf Ebay und Delcampe. Das erfolgt, indem ich von Zeit zu Zeit Suchen durchführe mit dem Filter VERKAUFTE ARTIKEL. Man bekommt so alle getätigten Verkäufe der letzten 3 Monate gezeigt, am 15.5.2018 also alles ab 15.2.2018 steht für verkauft 2018:

3) aktuelle Angebote Ebay und Delcampe: Angebote der Normalverkäufer mit Laufzeiten von 1 bis 10 Tagen und Angebote der Shops, die meist unverändert über Monate mit Festpreis stehen bleiben, bis ein glücklicher Käufer sind gefunden hat.

Alle drei in der jeweiligen Kategorie gefundenen Preise werden kommentarlos dargestellt. Manchmal sind Ergänzungen angemessen, weil Verkäufer gerne mal weglassen, dass eine Marke höher signiert ist etc. Die Erfassung erfolgt sporadisch, wenn ich Zeit habe, also einmal aller Paar Jahre. Jeder Interessierte kann selbst online gehen und eine Suche mit den entsprechenden Filtern ausführen. Seltene Marken werden eher selten über Ebay & Co verkauft, sondern bringen in den gedruckten Auktionskatalogen auch die Heerscharen der Käufer heran, die keinen Zugang zum Internet haben wollen. Falls es diese wirklich noch gibt. Alle die ich kenne, bieten über Philasearch oder einen Kommisions-Händler, weil sie dem Auktionshaus nicht oder nicht mehr trauen. Oder spontan auf der Auktion bis die Brieftasche leer ist, um sich anschließend über die teuren Käufe zu ärgern. Aber diese Zeilen sind für den sparsamen informierten Sammler gedacht. In Cottbus gibt es zu wenig Industriellen-Erben, weshalb mir noch keine begegnet sind mit Leidenschaft für Briefmarken.

Cottbus, Mai 2018 Ihr Dr. Carsten Burkhardt



Erhoben anhand der Handelsergebnisse auf ebay.de und ebay.com. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Gewähr. Auktionsergebnisse anhand der durch die Auktionshäuser veröffentlichten Ergebnislisten. Sollte jemand weitere aufgearbeitete Ergebnisse verfügbar haben, würde ich die gerne einarbeiten. Die relativ geringe Anzahl von Preisen bei billigen Marken sagt nichts über deren relative Häufigkeit oder Seltenheit aus. Billige Marken werden selten geprüft und selten einzeln angeboten.

Alle Preise sind gerundet.


ohne Kürzel=ebay.de, Kürzel:siehe unten. Auktionspreise ex Zuschläge & Steuern

bie=Bielefelder Briefmarkenauktion

dar=Darmstädter Briefmarkenauktion

des=Dessauer Briefmarkenhandel

dre= Dresdner Briefmarkenauktion

eis= Eisenhammer

fel = Felzmann

fis= ReinhardFischer

fra=Mirko Franke

gär = Christoph Gärtner

had=Hadersbeck Berlin

het= Hettinger

kiel= Kiel-Darmstadt

JK= Jennes&Klüttermann

köh=Köhler

len= Lenz Briefmarkenauktion

löw=Drei Löwen

moh=Mohrmann

pum= Pumpenmeier

pot= Potsdamer

ros= Auktionshaus Rosslau

sch= Schlegel

veu=Veuskens


*= ungebraucht mit Falz **= postfrisch °= gestempelt (Bedarf) ö=gestrichelter Kreis =gefälligkeitsgestempelt

g= geprüft Bf= Brief EF= Einzelfrankatur MiF= Mischfrankatur MeF= Mehrfachfrankatur

fett = deutliche Diskrepanz zwischen Marktpreis und Michel-Notierung


Aufgrund der Lizenzbestimmungen des Schwaneberger Verlages ist es nicht gestattet, Preisnotierungen aus dem Michel-Katalog in einer solchen Datenbank zu veröffentlichen. Um eine Relation zu geben, ob sich die Marktpreise über oder unter den jeweiligen Katalogpreisen bewegt haben oder bewegen, wird in die Preisspalte eine Hilfsmarkierung # an die Stelle gesetzt, wo der Preis bei geprüften Marken bei 20% der Katalognotierung liegen müsste. Die Farbe gibt an, aus welcher Zeit die letzte Preisaktualisierung im Michel DSK stammt (er ist mindestens 2 Jahre alt). Marken mit Preisen unter 10 Euro Katalogwert erhalten die Markierung §



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